15.05.2015: Ankunft in Istanbul
Wer kennt sie nicht, die „Blaue Moschee“ von Sultan Ahmet?
Freitag 15.5.2015 und Samstag 16.5.2015
Anreise mit Türkisch-Airlines Köln-Istanbul: Atatürk-Airport.
Diesmal lassen wir uns vom Flughafen-Transfer Rengsdorf nach Köln bringen, da wir, um frei von jeglichem Zeitdruck zu sein, ja keinen Rückflug gebucht haben (das Rentendasein ist doch was Schönes..)
Nach leichter Verspätung gelangen wir per Taxi (preiswert) durch den für uns chaotischen Istanbuler Freitag-Nachmittag-Verkehr zur WIM (West-Istanbul-Marina).
Trotz mehrerer Ankündigungen per Telefon und Mail, ist unsere VITA NOVA nicht, wie auch telefonisch mehrmals zugesichert, an seinem Stammplatz. Nach erbostem Telefonat mit Hakkan, unserem deutschsprechenden Ansprechpartner in der WIM (er ist auch der einzige, der hier unserer Muttersprache mächtig ist) finden wir die VITA NOVA am Kopf-Steg. Nach ausführlichen Diskussionen mit Pinar, der Chefin der Service-Mannschaft, bekommen wir Strom und Wasser und bleiben erst Mal dort liegen.
Das Schiff ist innen und außen wirklich sauber und das Gelcoat glänzt wie eine Speckschwarte. Soweit, so gut, aber die noch zu putzenden Fenster wurden dann trotz mehrfacher Erinnerung doch nicht mehr geputzt und umgelegt haben wir die VITA NOVA auch selbst. Natürlich mit Hilfe der hier Seaman genannten Marineros.
Die Preise für UW-Schiff, Anoden, Politur und Säubern Innen und Außen können sich durchaus sehen lassen: 1.050,00€ an Lohn über die WIM abgerechnet und dazu 1.000,00€ an Materialkosten „schwarz“ bei Hakkan bezahlt. Offiziell käme da noch zumindest die MwSt. drauf.
Zur Verproviantierung fahren wir mit dem WIM-Schuttle-Bus ins Marmara-Park Einkaufscentrum. Am nahe gelegenen guten, deutschen „Bauhaus“ komm ich natürlich auch nicht vorbei:
irgendetwas brauch man doch immer….
Sonntag 17.5.2015
Jetzt sind wir schon zum 3. Mal für längere Zeit in Istanbul und haben ein absolutes Muss, nämlich die Besichtigung der Blauen Moschee noch nicht „erledigt“. Dies holen wir heute nach.
Mit Schuttle, Metro-Bus und Straßenbahn benötigen wir, wie immer, 1,5 Stunden bis zum Sultan-Achmet-Platz (vor der Hagia-Sofia). Mit dem Leihwagen (war eine absolute Fehlinvestition) haben wir den Versuch die Innenstadt zu erreichen bei unserem Besuch im Oktober 2014 entnervt nach 2 Stunden aufgegeben.
Bei schönstem Sonntags-Wetter sind natürlich Menschenmassen im Park zwischen der Hagia-Sofia und der Blauen Moschee unterwegs, obwohl zurzeit kein Kreuzfahrt-Schiff in Istanbul gastiert. Vor der Moschee werden die Massen in prayers (Gläubige) und tourists (Ungläubige) aufgeteilt.
Wir hatten uns schon sittsam (lange Hose, Bluse usw.) gekleidet, so dass Jutta sich nur noch mit einem kostenlos zur Verfügung gestellten Kopftuch schmücken durfte. Schuhe kommen in einen Plastikbeutel. Gott sei Dank hatten wir Socken an, denn die eventuell nackten Füße mit jenem Plastikbeutel zu schützen war verboten. Im dicken, weichen Perser lebt es sicher hier und da….
Im Innern ist die Moschee wegen ihrer Ausmaße und der schönen, tatsächlich blauen Kacheln sehr beeindruckend. In den separaten, größeren „prayer-ära“ tummelten sich munter einige Väter und Großväter mit ihrem Nachwuchs. Die Frauen waren züchtig in einem separaten Bereich weggesperrt. Ordnung muss sein. Ansonsten ging es erstaunlich locker zu in diesem Gotteshaus: neben mir kniete betend eine junge Frau. Als aber ihr Handy klingelte unterbrach sie sofort ihr Gebet und führte lachend ein Telefonat sogar mit Video. Anschließend versank sie wieder in demütige Haltung.
Das Beobachten der Besucher war mindestens so interessant und informativ wie das Bestaunen des Bauwerkes selbst. Aber, da der Prophet wohl bei den rituellen Waschungen die Füße vergessen hat, machte der alles untermalende Geruch einen längeren Aufenthalt wenig angenehm….
Nach einer Kaffee-Pause im nahen „Biergarten“ mit Großstadt oder Touristen-Zuschlag strolchten wir nochmals zum Abschied durch die Gassen der Altstadt um den Topkapi-Palast.
Diesmal ohne etwas zu kaufen. Geht doch!
Auf der Rückfahrt im, wie immer überfüllten Bus, sorgte ein älterer Türke dafür das zuerst Jutta und, nachdem seine Frau mit ihm ausstieg, auch ich einen Sitzplatz bekamen.
Würden wir das in unserem Lande für ein türkisches Ehepaar machen?