Dienstag, 2.6.: 43sm von Balchik / Bulgarien nach Mangalia / Rumänien
Zum Ausklarieren aus Bulgarien müssen wir an einer viel zu hohen Kaimauer anlegen. Der Grenzpolizist will unsere Pässe mit einem Spezialgerät (Scanner?) einlesen. Das funktioniert nicht. Die Fehlermeldungen in Kyrillisch kann ich zwar nicht lesen, aber Windows ist mit seinen Meldungen und Tönen wirklich weltumspannend. Der fluchende Beamte telefoniert mehrmals, macht einen PC-Neustart (hätte ich auch gemacht) und erklärt mir, dass wohl mit der Internet-Verbindung etwas nicht stimmt.
Da ich nach einer halben Stunde schon längst keine Geduld mehr habe, schlage ich vor, dass er mit dem normalen Scanner die Pässe kopieren soll und, wenn ich dann weg bin J, das Problem in Ruhe lösen könnte. Nein, es würde nur noch 5 Minuten dauern. Nach weiteren 15 Minuten gibt er auf und will kopieren. Dabei drückt der Pass die Abdeckung des Druckers nach oben und das Ergebnis ist fast schwarz – logisch. Jetzt reicht`s mir und ich drücke die Klappe nach unten und kopiere erneut. Das Ergebnis ist lesbar und der Beamte schaut mich überrascht an um sogleich Juttas Pass in gleicher Weise zu bearbeiten.
Inzwischen ist einer mit 5 Sternen (sein Vorgesetzter?) gekommen und freudig wird das Kopierergebnis diskutiert.
Es ist doch immer wieder erstaunlich wie man mit einfachen Dingen den Menschen etwas beibringen kann. Hauptsache ist: ich darf endlich gehen! Die beiden kommen noch mit zum Boot, wo Jutta sich wegen der inzwischen 50 minütigen Wartezeit schon ernsthaft Gedanken machte.
Nach Wünschen für einen „good trip“ legen wir endlich ab.
Um 12:55 Uhr runden wir Kap Kalaka und fahren nun Kurs 0 Grad genau nach Norden.
Um 17:00 Uhr haben mir in Mangalia / Rumänien die Leinen noch nicht richtig belegt, als auch schon ein netter Mann der Border-Police erscheint und mit allen Papieren wieder geht.
Aber schon kurze Zeit später ist er wieder da. Er inspiziert alle Räume der VITA NOVA und ich muss auf Englisch unterschreiben, dass wir keine Personen an Bord mitnehmen. Die Rumänen scheinen die Überwachung der EU-Außengrenze wegen eventueller Flüchtlinge wirklich ernst zu nehmen. Außer diesem Merkzettel bekommen wir keinerlei Bestätigung oder ähnliches. Dies sollte sich später als permanente Diskussionsgrundlage bei allen folgenden rumänischen Kontrollen erweisen. Die Übernachtung bezahle ich nach Suche des Hafenmeisters am nächsten Morgen (50 Lei = 13,50€ für Strom, Wasser und security in der Nacht).
Wenn wir einfach abgelegt hätten, hätte wohl keiner kassiert.