26.05.2015: Kirikoy/Türkei – Burgas/Bulgarien
Von einem Ufer zum anderen. Von einem Land ins
nächste. Das geht so weiter bis Österreich.
Heute wollen wir möglichst ohne Berührung mit der türkischen Border-Control auf jeden Fall bis Bulgarien. Um 13:20Uhr passieren wir bei 41Grad59,000Nord in respektvollem Abstand zum Festland die Grenze Türkei/Bulgarien und können wegen des „illegalen“ Aufenthaltes von Crew und Schiff glücklich die Gastlands-Flagge tauschen.
Um 15:20Uhr wird per Funk auf Kanal 16 eine Motoryacht mit Positions- und Kursangabe aufgerufen. Da sonst weit und breit kein Boot und erst recht kein „motoryacht“ zu sehen war, hörten wir etwas genauer hin und mussten feststellen, dass es genau unsere Position und unser Kurs war. Notgedrungen meldete ich mich vorschriftsmäßig mit: This is….usw.. Danach wurde Name des Bootes, des Besitzers, des Kapitäns, Nationalität, Anzahl und Herkunft der Crew, letzter und nächster Hafen usw. abgefragt. Brav konnte ich, wie noch nie in meinem Skipper-Dasein vorher, endlich Mal meine Buchstabierkenntnisse an den Mann bringen. Als sie alles wussten, sollten wir nach Tzarevo, wo der Funker wohl saß, kommen zum Einklarieren nach Bulgarien. Da wir aber Tzarevo schon längst passiert hatten, fragte ich nach einer anderen Möglichkeit: ja, wir könnten auch in Burgas einklarieren. Das versprach ich natürlich.
Als wir dann unser Tagesziel die neue Marina von Sozopol anlaufen wollten, wurde ich, diesmal sogar unter Namensnennung VITA NOVA von der Burgas Trafic Control angefunkt und nach dem üblichen Spiel mit Abfragen der Boots- und Crewdaten gefragt wo wir denn hin wollten. Natürlich in die Marina Sozopol um morgen dann in Burgas einzuklarieren. Schon etwas erbost, wie mir schien, sagte man, dass ich „no permission“ dazu hätte. Ich soll unverzüglich nach Burgas zur border police kommen. Also machten wir uns unverzüglich auf zum ca. 10sm entfernten Hafen Burgas. Ausgerechnet jetzt begann ein Gewitter mit heftigen Wolkenbrüchen, so dass man oft die nächste Tonne nicht mehr erkennen konnte. Kai programmierte auf die Schnelle das Hafenamt als Ziel ein. Wobei wir uns nicht sicher waren, ob das die richtige Adresse war.
Kurz vor der eigentlichen Hafeneinfahrt drehten wir, um uns zu orientieren, erst Mal eine Runde und der Funker am anderen Ende meldete, dass er uns schon sehen könnte. Bei immer noch strömendem Regen legten wir im Zollhafen an einer wenig einladenden Kaimauer an.
Das vermutete Amt zum Einklarieren war aber nicht zu finden. Etwas später kam ein netter Grenzpolizist mit dem Auto und nahm mich inklusiver aller notwendigen Papiere mit zu seiner Behörde. Dort das üblich mehrfache Ausfüllen der Crewliste usw..
Nach Rückkehr zum Boot hatte Kai sich inzwischen mit einem einheimischen Bootsbesitzer angefreundet, der uns sogar gegen 10,-€ Strom gab. Später kam noch die Custom Police und fotografierte die Bootszulassung. Das war`s dann. Die Sanitäranlagen usw. waren komplett unbrauchbar, aber es wollte entgegen der Ankündigung Keiner Liegegeld von uns haben.